Wie Deutschland die US-Kriegsmaschine finanziert

Von Peter Haisenko

Das fortlaufende Außenhandelsdefizit der USA liegt in etwa der Höhe der Kosten für das US-Militär.

Das heißt, dass alle Staaten, die sich mit US-Dollar für ihre Exporte abfinden lassen und auf entsprechende Warenlieferungen verzichten, den USA erst ermöglichen, ihre Kriegsmaschine zu betreiben. Dollars, die aus dem Nichts geschaffen werden und keine reale Basis haben.

 

Die deutschen Außenhandelsüberschüsse betrugen in der Spitze 2017 knapp 250 Milliarden Euro. Das heißt, dass Deutschland Waren in dieser Höhe exportiert, aber im Gegenzug keine Waren im gleichen Wert zurückbekommen hat.

Dieser Zustand existiert seit 1971, als Präsident Nixon den Dollar vom Gold abgekoppelt hat. Die akkumulierten Außenhandelsüberschüsse Deutschlands belaufen sich mittlerweile auf mehr als 4.000 Milliarden Euro.

Der Punkt dabei ist, dass es kein Konto gibt, auf dem diese Überschüsse aufgeführt sind. In anderen Worten: Deutschland hat diese enorme Menge an Gütern verschenkt. Deutschland erhält nicht einmal Zinsen für diese 4.000 Milliarden Euro. Wie das funktioniert? Darüber habe ich bereits im April 2013 berichtet:

https://www.anderweltonline.com/wirtschaft/wirtschaft-2013/wie-sind-die-deutschen-goldreserven-entstanden-und-warum-haben-wir-heute-so-wenig-davon/

Nun ist es nicht nur Deutschland, doch alle anderen Länder mit Exportüberschüssen halten in entsprechender Höhe Gutschriften, auf die sie zurückgreifen können, wenn Not am Mann sein sollte. Auch China. Dennoch tragen auch sie zur Finanzierung des US-Militärs bei, indem sie es stillschweigend akzeptieren, von den USA nur mit Dollar abgefunden zu werden, anstatt einen Ausgleich mit gleichwertigen Warenlieferungen zu fordern.

Die Spitze der Auslandsfinanzierung des US-Militärs trägt natürlich der Exportweltmeister Deutschland.

Eben mit insgesamt mehr als 4.000 Milliarden Euro über die letzten Jahrzehnte.

 

Das Außenhandelsdefizit der USA ist gigantisch

 

Es gibt nur zwei Länder, die sich andauernde Außenhandelsdefizite erlauben können:

USA und England. Deren Zentralbanken dürfen Dollar oder Pfund in beliebiger Menge emittieren, was allen anderen Ländern systembedingt verboten ist. Allerdings muss dazu auch angemerkt werden, dass dieses Verbot mit der sogenannten Finanzkrise 2008 schon aufgeweicht worden ist.

Mit der Finanzierung der Folgen der Corona-Politik ist es ganz gefallen, aber das beschränkt sich auf die interne Geldwirtschaft und hat keine Auswirkungen auf den Außenhandel.

Der wird nach wie vor von der Flutung mit wertlosen US-Dollar bestimmt. Das Außenhandelsdefizit der USA beläuft sich mittlerweile auf etwa 30.000 Milliarden Dollar.

Rechnen wir das auf die Ausgaben Washingtons für sein Militär um, die pro Jahr nominal etwa 800 Milliarden US-Dollar betragen, ist das US-Militär vom Ausland seit den letzten 30 Jahren komplett finanziert worden.

Die Amerikaner hätten sich ihre Militärmaschine nicht leisten können, wenn die restliche Welt auf eine ausgeglichene Handelsbilanz mit den USA bestanden hätte. In anderen Worten:

Die ganze Welt bezahlt dafür, vom US-Militär dominiert zu werden, das mit diesem Geld auch ihre etwa 800 Auslandsbasen finanziert.

Deutschland als Exportweltmeister leistet den Löwenanteil für diesen Wahnsinn.

 

Nun wird aktuell behauptet, Deutschland und Co. finanzieren Russlands Militär mit dem Geld für Gas und Ölimporte.

Das trifft so nicht. Russland hat eine positive Außenhandelsbilanz. Das heißt, dass schon immer im Handel mit Russland gilt, Rohstoffe gegen Waren.

Wobei Russland auch Waren exportiert. So oder so, der Handel mit Russland ist auf einer soliden Basis des Gebens und Nehmens, was man über den Handel mit den USA eben nicht sagen kann.

Dazu kommt, dass der Militäretat Russlands nicht einmal zehn Prozent der US-Ausgaben für ihr Militär beträgt.

Da könnte man schon ins Grübeln kommen, wer denn nun wirklich aggressive oder imperiale Politik betreibt.

Die russischen Ausgaben für Militär liegen sogar noch unter denen von England.

Die beiden Weltkriege bescherten der US-Industrie satte Gewinne

 

Realistisch betrachtet gibt es keinerlei Begründung für die USA, eine derart gigantische Militärmaschine zu unterhalten.

Niemand hat die Absicht, die USA anzugreifen oder gar zu erobern. Ein einfacher Küstenschutz würde also völlig ausreichen und den könnten sich die USA auch aus eigenen Mitteln leisten.

Tatsächlich betreiben die USA aber eine Militärmaschine mit Flugzeugträgern und Landungsbooten, die es ihnen erlaubt, der ganzen Welt Terror und Zerstörung zu bringen.

Das gesamte Militär der USA ist auf Angriffskriege weltweit ausgerichtet und die Welt bezahlt auch noch dafür.

Ach ja, das kann ja nur richtig sein, denn die sind ja die Guten und bringen mit ihren Bomben Demokratie auch zu denen, die sie gar nicht wollen.

Spätestens seit den 1930-er Jahren ist die US-Wirtschaft auf Kriegsproduktion ausgerichtet. Es war schon der Vorgänger von Roosevelt, und der hat es dann perfektioniert, der die Finanz- und Wirtschaftskrise der USA abfedern konnte, indem er bereits vor Hitlers Machtergreifung die Produktion von Bombern in großem Stil begonnen hat.

Man hat diesen Mordmaschinen den Namen “Liberator” gegeben, also “Befreier”. Da könnte man schon auf den Gedanken kommen, dass in den USA schon vor Hitler große Kriege geplant wurden.

Betrachtet man dazu, welche Gewinne der US-Industrie durch die beiden Weltkriege entstanden sind, dass ihre Wirtschaft ohne diese Kriegsproduktion gar nicht funktioniert, trägt das nicht dazu bei, in den USA einen Staat zu erkennen, dessen Streben von Frieden gekennzeichnet ist.

 

So haben wir jetzt auch die Situation, dass im Rahmen der Ukraine-Krise die Aktien der Rüstungskonzerne neue Höhenflüge erleben.

Aber wer bezahlt das? Natürlich wir alle.

 

Es sollte jedem klar sein, dass jegliche Produktion von Waffen und Kriegsmaterial den allgemeinen Wohlstand verringert.

Es wird etwas produziert, das angeblich nicht einmal verwendet werden soll. Nichts, aber auch gar nichts, von dem hat einen praktischen Nutzen im täglichen Leben.

Wenn es aber zur Anwendung kommt, zerstört es die Dinge, die einen praktischen Nutzen haben. Wohngebäude, Fabriken, Infrastruktur, Menschenleben.

Damit diese Dinge wieder aufgebaut werden können, muss eine bereits erbrachte Leistung nochmals geleistet werden und das ist das Ziel: Den Feind mit der Reparatur der Schäden so zu beschäftigen, dass er auf möglichst lange Zeit als Konkurrent im Welthandel ausfällt.

 

Der Steuerzahler finanziert die andauernde Besatzung

 

Was hätte man nicht mit den Megatonnen an Beton bauen können, die in Festungsanlagen verbraucht worden sind?

Es gäbe keine Wohnungsnot und die hätte es wahrscheinlich sowieso nicht gegeben, wenn nicht wiederholt Wohngebäude zerbombt worden wären. Da stehen die USA in der ersten Reihe. Sie sind es, die mit ihren Flächenbombardements ganze Städte dem Erdboden gleich machen.

Man denke da nur an Rakka in Syrien, das es praktisch nicht mehr gibt.

Der Punkt dabei ist aber, dass zum Wiederaufbau große Kredite benötigt werden und so verdienen US-Banken und Britische anschließend an den vernichtenden Bombardements. Aber es geht weiter…..

 

Die USA lassen sich für ihre in den eroberten Gebieten stationierten Soldaten bezahlen.

 

Zum Beispiel in Deutschland, Korea oder jetzt auch im Irak. So finanzieren diese Staaten ihre eigene andauernde Besatzung selbst.

Der Zustand ist, dass diese Soldaten gar nicht in die USA zurück können, denn dort gibt es nicht genügend Kasernen, die sie aufnehmen könnten.

Brauchen die USA innerhalb Deutschlands ein neues Krankenhaus für die Versorgung ihrer verletzten Soldaten, darf Deutschland dieses Lazarett auf eigene Kosten herstellen. Es gehört aber dann der US-Armee.

Ich könnte jetzt noch fortfahren mit einer Fülle an Beispielen, wie die USA ihre Militärmaschinerie von anderen Ländern finanzieren lassen.

Ich denke aber, der Punkt ist angekommen. Die logische Folgerung daraus ist nun, dass es die Welt in der Hand hat, das mörderische imperiale Gehabe der USA zu beenden, indem es Amerika seine wirtschaftliche und finanzpolitische Sonderstellung versagt. Indem man den USA klar macht, dass es nicht mehr akzeptiert werden kann, wenn sie ihre Importe nicht mit entsprechenden Gegenlieferungen begleichen.

Dann nämlich können sich die USA ihr übergroßes Militär nicht mehr leisten und müssen ihre Produktion auf zivile Güter umstellen, die dann auch exportiert werden können, wenn sie denn auf den internationalen Märkten konkurrenzfähig sind.

 

Ohne Militär und Kriege könnte die Welt nah am Paradies sein

 

Das ist der Zustand der USA und er erinnert an den des British Empire vor dem Ersten Weltkrieg.

Damals hatten die Briten ein Außenhandelsdefizit von sage und schreibe 50 Prozent. Das British Empire drohte unterzugehen, im wirtschaftlichen Ruin zu verenden. Aber wie die USA heute haben die Herren in London ihre Kriegswirtschaft nicht zu Gunsten ziviler Produktion umgestellt und so brauchten sie den großen Krieg.

Krieg in dem Sinn, dass wenn sie schon untergehen, dann der Rest der Welt mit ihnen. Zumindest für Europa hat das funktioniert, insbesondere was das Deutsche Reich anbelangt. Was sind also die Pläne der USA, die de facto schon lange Pleite sind mit ihrem andauernden Außenhandelsdefizit?

Will die Welt also Frieden, dann muss den USA klar gemacht werden, dass man nicht mehr bereit ist, ihr Militär zu finanzieren.

Wenn das erreicht ist, können auch alle anderen Länder ihre Militärhaushalte drastisch reduzieren, die jetzt noch von den USA gezwungen werden, zu viel Geld für Militär auszugeben.

Im eigenen Lager und auch auf der “Gegenseite”, die von Reagan nach eigenen Aussagen zu Tode gerüstet werden sollte. Bedenken wir dazu: Warum konnten Deutschland und Japan nach dem Krieg so schnell wieder auf die Beine kommen?

Weil sie keine Ausgaben und Arbeitskräfte für Militär aufbringen mussten.

Eine Welt ohne Militär und Kriege könnte heute nah am Paradies sein.

Aber genau das wollen die USA nicht, denn dann könnten sie nicht mehr auf Kosten anderer ihren geraubten Luxus genießen. 

Quelle: Anderweltonline.com

Bild: Radio Qfm Edition Military Money Pixabay – Geralt

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