Peter Gotzsche ist kein Spinner. Eher das Gegenteil, in der Tat. In der Welt der evidenzbasierten Medizin ist er eines der großen Schwergewichte.
Er war Gründungsmitglied der Cochrane Collaboration, ist Professor für klinische Forschungsmethodik an der Universität Kopenhagen und hat seine Arbeiten wiederholt in allen führenden medizinischen Fachzeitschriften veröffentlicht. Seine unverblümte Ehrlichkeit und seine Bereitschaft, die Wahrheit zu sagen, auch im Angesicht persönlicher Konsequenzen, macht ihn zu einem meiner persönlichen Helden.
Vor einem Jahr hat Gotzsche ein Buch mit dem Titel „Vaccines: truth, lies, and controversy“ herausgebracht. Wenn man bedenkt, wie heiß das Thema Impfstoffe ist, würde man erwarten, dass sich das Buch seit seinem Erscheinen rasend schnell verkauft. Stattdessen dümpelt es in der Bedeutungslosigkeit vor sich hin. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass es zu brutal ehrlich ist und deshalb niemandem gefällt
Keiner will eine ausgewogene Sichtweise. Die meisten Leute, die über Impfstoffe schreiben und reden, sind Fundamentalisten, entweder von der Anti- oder von der Pro-Impf-Variante. Die Anti-Impf-Fundamentalisten kontrollieren die Debatte in den sozialen Medien (oder zumindest taten sie das, bis die sozialen Medien anfingen, sie aktiv zu zensieren), während die Pro-Impf-Fundamentalisten die Debatte in den Mainstream-Medien kontrollieren. Beide Gruppen sind nur daran interessiert, Bücher zu lesen und darüber zu sprechen, die ihre Vorurteile nähren und ihre einseitige Agenda fördern. Aber die meisten Menschen sind keine Fundamentalisten. Sie wollen einfach nur die Wahrheit wissen. Deshalb ist das Buch so wichtig.
Götzsche beginnt mit der heiligen Kuh der Anti-Impf-Fundamentalisten, dem Glauben, dass der MMR-Impfstoff (Masen-Mumps-Röteln) Autismus verursachen kann. Er geht im Detail durch die Abfolge der Ereignisse rund um den profitorientierten wissenschaftlichen Betrug, der zu diesem jetzt weit verbreiteten und doch völlig falschen Glauben führte, und macht besonders darauf aufmerksam, wie dieser Betrug von The Lancet ermöglicht und unterstützt wurde, das trotzdem immer noch als eines der angesehensten medizinischen Journale der Welt gilt.
Anscheinend gibt es nichts, was eine große medizinische Zeitschrift tun kann, was zu einem Verlust ihres Rufes führen würde. Er geht dann die epidemiologischen Beweise durch, von denen ein Großteil in Gotszches Heimatland Dänemark durchgeführt wurde, die zeigen, dass es keinerlei Verbindung zwischen MMR-Impfung und Autismus gibt.
Unmittelbar nach der Zerstörung dieses zentralen Grundsatzes des Anti-Impf-Fundamentalismus wechselt Gotzsche den Fokus, und nach einem kurzen Zwischenspiel, in dem er erörtert, wie moralisch verwerflich Versuche sind, Menschen zu zwingen, sich impfen zu lassen (Politiker sollten das zur Kenntnis nehmen!), reißt er eine der heiligen Kühe der Pro-Impf-Fundamentalisten an, den Glauben, dass die Grippeimpfung nützlich und wichtig ist. Im Laufe einiger Kapitel klärt er die Beweise, die es für die Grippeimpfung gibt, indem er die randomisierten Studien und systematischen Übersichten durchgeht und zeigt, dass es keine guten Beweise dafür gibt, dass die Grippeimpfung irgendeinen Effekt auf die Dinge hat, auf die es ankommt, nämlich Krankenhausaufenthalte und Todesfälle, und auch keine Beweise dafür, dass sie überhaupt etwas für ältere Menschen bewirkt.
Das ist natürlich nicht das, was die CDC (Centers for Disease Control) behauptet. Anhand zahlreicher Beispiele zeigt Gotzsche, dass die CDC-Website voller Fehlinformationen ist, die selbst eine Pharmafirma erröten lassen würden.
Er legt die engen Verbindungen dar, die zwischen der CDC und der pharmazeutischen Industrie bestehen. Dann zeigt er, wie die CDC konsequent die qualitativ hochwertigeren Beweise (randomisierte kontrollierte Studien) ignoriert, die zeigen, dass der Grippeimpfstoff weitgehend nutzlos ist und sogar mehr schaden als nützen kann, während sie sich stattdessen auf qualitativ schlechtere Beweise (Beobachtungsstudien und insbesondere Fall-Kontroll-Studien, die notorisch unzuverlässig sind) konzentriert, die einen Nutzen zeigen.
Ich habe persönlich beobachtet, dass die CDC genau das Gleiche mit der wissenschaftlichen Evidenz von Gesichtsmasken macht. Es ist klar, daß die CDC (genau wie viele andere öffentliche Gesundheitsbehörden) die Ergebnisse produzieren wird, die ihre politischen und finanziellen Herren wollen, was auch immer diese Ergebnisse sein mögen, und unabhängig davon, ob sie mit der Wissenschaft übereinstimmen.
Nachdem er den Grippeimpfstoff besprochen hat, geht Gotzsche weiter zum HPV-Impfstoff (Humanes Papillomavirus). Dies ist ein Impfstoff, der vor allem vorpubertären Mädchen verabreicht wird, mit dem Ziel, sie vor der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs zu schützen (der in der Regel durch bestimmte Stämme von HPV verursacht wird).
Er geht detailliert darauf ein, wie die Pharmafirmen ihre Studien und die anschließende Überwachung nach der Zulassung so manipuliert haben, dass Beweise für Schäden vertuscht wurden. Er zeigt auch, wie die EMA (European Medical Agency) dabei mitgewirkt hat, und wie die Behörde ihr Möglichstes getan hat, um Beweise für Schäden herunterzuspielen, sobald sie auftauchten, und sich mehr wie ein Handlanger der Pharmaindustrie als eine unabhängige Regulierungsbehörde verhalten hat.
Gotzsches eigene Forschungsgruppe hat Untersuchungen durchgeführt, die nahelegen, dass etwa einer von 1.000 mit dem HPV-Impfstoff Geimpften eine schwere neurologische Störung als Folge entwickelt. Da man mehrere Tausend Menschen impfen muss, um einen Todesfall durch Gebärmutterhalskrebs zu verhindern, ist es keineswegs klar, dass der Nutzen der Impfung den Schaden überwiegt.
Gotzsche geht dann zu einer Diskussion über den Impfstoff gegen Japanische Enzephalitis über, als eine Art Lehrübung. Da es klar ist, dass man staatlichen Stellen nicht trauen kann, ausgewogene Informationen zu liefern, wird man sich oft selbst mit den wissenschaftlichen Daten auseinandersetzen müssen, und das Kapitel über die Japanische Enzephalitis ist eine Art Tutorial, wie man das tun kann. Für diejenigen, die nicht bereit sind, diese Art von Beinarbeit zu leisten, hat Gotzsche eine einfache Faustregel: Wenn jedes Land mit einem gleichwertigen wirtschaftlichen Entwicklungsstand den Impfstoff empfiehlt, dann ist er wahrscheinlich wert, genommen zu werden. Wenn nicht, dann ist er es wahrscheinlich nicht.
Die Hauptbotschaft des Buches ist, dass sowohl die Anti-Impf-Fundamentalisten als auch die Pro-Impf-Fundamentalisten falsch liegen. Zu sagen, dass alle Impfstoffe schlecht sind, ist idiotisch. Zu sagen, dass alle Impfstoffe gut sind, ist ebenso idiotisch. Man muss jeden Impfstoff einzeln betrachten und sein persönliches Risiko einer Infektion und einer schweren Erkrankung, falls man infiziert wird, gegen die besonderen Risiken des Impfstoffs abwägen.
Es gibt viele Zitate in dem Buch, die ich liebe und die einen unmittelbaren Bezug zu dem ganzen Unsinn des letzten Jahres haben, wie zum Beispiel das folgende:
„Ein Expertengremium ist die moderne Version des Orakels in Delphi, und statistische Modellierung ist so, als würde man einem Zauberer ins Ohr flüstern, welches Ergebnis man gerne hören möchte.“ Stimmt.
Wie bereits erwähnt, ist das Buch darauf bedacht, niemandem zu gefallen. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum ich es so sehr mag. In gewisser Weise erinnert mich Gotzsche ein wenig an Ignasz Semmelweiss, den Arzt, der entdeckte, dass Geburtshelfer Frauen töteten, indem sie ihre Babys mit schmutzigen Händen zur Welt brachten, und dass dies durch Händewaschen leicht vermieden werden könnte, der es aber schaffte, alle seine Kollegen zu entfremden, indem er sie als Idioten und Mörder bezeichnete, und der sie daher nicht dazu bringen konnte, ihre Praxis zu ändern. Dies führte zu einer Verzögerung von Jahrzehnten, bevor Joseph Lister, ein viel sozial kompetenterer Mann, seine Kollegen davon überzeugen konnte, sich vor Operationen die Hände zu waschen.
Ich denke, die meisten Ärzte sind sich nicht bewusst, dass Impfstoffe gefährlich sein können und dass Nutzen und Risiken daher sorgfältig abgewogen werden müssen. Während meiner Jahre im Medizinstudium wurden Impfungen immer als eine 100%ig gute Sache dargestellt. Ich glaube nicht, dass ich auch nur ein einziges Mal etwas über die Risiken im Zusammenhang mit einem Impfstoff gehört habe, der derzeit verwendet wird.
Ich denke, das ist der Grund, warum viele Ärzte dazu neigen, jeden, der auch nur im Geringsten versucht, das Thema der mit einem Impfstoff verbundenen Risiken anzusprechen, als „Anti-Vaxxer“ abzustempeln, und warum Ärzte so wenig zögerlich sind, wenn es darum geht, ganze Bevölkerungsgruppen mit einem unbewiesenen neuen Impfstoff zu impfen.
Es ist schade, dass das Buch gerade zu dem Zeitpunkt herauskam, als die Covid-Pandemie ausbrach, und daher nichts zu den Covid-Impfstoffen, die jetzt im Einsatz sind, oder zu den zwanghaften „Impfpässen“ zu sagen hat. Ungeachtet dessen könnte der Inhalt des Buches für die Gegenwart nicht relevanter sein, in der massenhaft Menschen unter Druck gesetzt werden, experimentelle Impfstoffe zu nehmen, von denen wir immer noch nur ein begrenztes Verständnis haben.
Aus diesem Grund verdient es das Buch, gelesen und breit diskutiert zu werden.
Aus dem englischen übersetzt von R.Freund
Quelle: Sebastian Rushworth M.D
Bild: Unsplash -Damir Spanic
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