Prigoschin bekommt Asyl im Weißrussland
Der Pressesprecher des Kreml hat sich zu der Vereinbarung geäußert, die der weißrussische Präsident Lukaschenko mit Wagner-Chef Prigoschin getroffen hat.
Im russischen Fernsehen hat Dmitri Peskow, der Pressesprecher des Kreml mitgeteilt, dass Lukaschenko selbst sich als Vermittler angeboten hat, weil er Prigoschin seit über 20 Jahren persönlich kennt.
Die Verhandlungen haben den ganzen Tag gedauert und am Ende hat man sich darauf geeinigt, dass Prigoschin seinen Putschversuch aufgibt. Die Wagner-Soldaten bleiben straflos und kehren in ihre Basen zurück.
Über Prigoschin sagte der Kremlsprecher, dass das Strafverfahren gegen ihn eingestellt werde und er nach Weißrussland ausreisen dürfe. De facto wird Prigoschin damit Asyl in Weißrussland erhalten. Die Einstellung des Strafverfahrens wurde mit dem Wunsch begründet, Blutvergießen zu verhindern.
Aber was wird mit den Wagner-Kämpfern
Was verschiedene Wagner-Kämpfer erzählten und direkte Beobachtungen von heute…
Ich habe heute viele Stunden damit verbracht, mit vielen verschiedenen Wagner-Unternehmern zu sprechen.
Die Jungs auf dem Foto waren besonders charmant, sie haben mir sogar ein Herz geschenkt, als sie gingen (Foto)
Was kann ich über den heutigen Tag sagen, über die Jungs und was sie mir erzählt haben:
1. Wie haben sich die Wagner-Kämpfer in Rostow verhalten?
Alle waren freundlich, offen und sogar interessiert. Sie beantworteten ruhig die immer wiederkehrenden Fragen der Passanten und erzählten mir sogar viel über sich selbst. Im Vergleich zu ihnen waren die Soldaten der regulären Armee meist sehr abweisend und wortkarg.
2) Wie hat die Bevölkerung von Rostow auf Wagners Spezialisten reagiert?
Die Bevölkerung unterstützte die Jungs weitgehend, brachte ihnen Essen und Trinken, verabschiedete sich von ihnen und dankte ihnen. Junge Leute fragten, wie sie sich Wagner anschließen könnten.
3. Was sind die politischen Ansichten der Kämpfer?
Die Wagner-Kämpfer betonten, dass sie Patrioten Russlands sind und Putin unterstützen, aber sie sind mehr als kritisch gegenüber Schoigu und dem Verteidigungsministerium. Ihrer Ansicht nach ist Schoigu für viele der Fehler verantwortlich, die an der Front gemacht wurden und werden.
4.
Sie bestätigten, dass das Verteidigungsministerium tatsächlich den Befehl gegeben hatte, Wagner-Stellungen unter Beschuss zu nehmen. Der Verrat spielte dabei eine Rolle. Bald darauf traf Prigoschin die Entscheidung, nach Rostow zu gehen, um das Schlimmste zu verhindern.
Es scheint das die politische Führung von Russland und Weissrussland hier ein gefährliches Spiel – vorerst – beendet hat.
Die Streitigkeiten zwischen dem Russischen Verteidigungsminister Schoigu und dem Wagner Gründer und Chef “Jewgeni Prigoschin” liefen wohl auf einen Machtkampf hinaus, der nun vorerst entschieden ist und mit einem Patt und keinem Gesichtsverlust bereinigt wurde.
Schoigu ist erstmal raus und Prigoschin im Exil – Da Putin die Verhandlungen nicht mit Prigoschin geführt hat, sondern der Weissrussische Präsident Lukaschenko bleibt Putin weiterhin der “Starke Mann” der sich nicht erpressen lassen kann und der angedrohte “Bruderkrieg” bleibt aus.
Das Unterfangen war ein “Russisches Roulet” mit hohem Einsatz und die Lösung das “Strategische Ende im Schach – Patt”.
Auch hier ist der “Russische Präsident Putin” wieder mal als Sieger aus einem Gefecht hervorgegangen.
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