Im “Westen nichts Neues”

Rede zur internationalen Lage und zur Diskriminierung von Russen im Westen

Der russische Außenminister hat auf der Konferenz zur Gründung der “Internationalen Bewegung der Russophilen” eine sehr interessante Grundsatzrede gehalten, die ich übersetzt habe.

von
15. März 2023 18:10 Uhr

Ich habe in einem gesonderten Artikel bereits über die Konferenz zur Gründung der „Internationalen Bewegung der Russophilen“ und von meinen Erlebnissen dort berichtet. Daher komme ich hier ohne weitere Vorrede zur Übersetzung der Rede, die der russische Außenminister Lawrow bei der Eröffnung der Konferenz gehalten hat. Ich habe die Rede übersetzt, weil sie die Grundzüge der russischen Politik und auch den Grund für die Gründung der „Internationalen Bewegung der Russophilen“ sehr gut aufzeigt und erklärt.

Beginn der Übersetzung:

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,

Ich freue mich aufrichtig, dass ich die Gelegenheit habe, zu den Mitgliedern der „Internationalen Bewegung der Russophilen“ auf ihrem ersten – ich weiß noch nicht, ist es ein Kongress oder eine Hauptversammlung – Kongress zu sprechen. Aber das russische Wort ist wahrscheinlich „Sjezd“ oder „Sobranije“ (Anm. d. Übers.: auf Deutsch: Tagung oder Versammlung).

Erlauben Sie mir, die ehrenvolle Aufgabe zu übernehmen, die Ansprache des Präsidenten der Russischen Föderation, Vladimir Putin, zu verlesen.

„Liebe Freunde!

Ich heiße Sie anlässlich der Eröffnung des ersten Kongresses der „Internationalen Bewegung der Russophilen“ herzlich willkommen.

Im Zentrum Ihrer entstehenden sozialen Bewegung steht die lange Tradition der Freundschaft und des gegenseitigen Respekts, die die Russen mit anderen Nationen verbindet. Diese ruhmreichen Traditionen wurden auch in den schwersten Zeiten der Geschichte aufrechterhalten.

Sie sind auch heute noch lebendig, obwohl in vielen Ländern bewusst eine anti-russische Hysterie geschürt wird, unsere Landsleute und ihre Sympathisanten unterdrückt werden und selbst die Werke der großen russischen Klassiker, die zur Schatzkammer der Weltkultur gehören, mit Verboten und Einschränkungen belegt werden.

Die Teilnehmer des Kongresses eint die aufrichtige Liebe zu Russland, seiner Geschichte und Kultur, das Interesse an allem, was mit unserem Land zusammenhängt. Wir schätzen Ihre Entschlossenheit, sich der russophoben Kampagne entgegenzustellen, und Ihren Wunsch, den Dialog und eine für beide Seiten vorteilhafte humanitäre Zusammenarbeit zu entwickeln, sehr.

Es besteht kein Zweifel daran, dass Ihr Forum konstruktiv und kreativ verlaufen und vielversprechende gemeinsame Projekte und Initiativen zur Festigung von Freundschaft, Vertrauen und gegenseitigem Verständnis anstoßen wird.

Ich möchte den Organisatoren des Kongresses aufrichtig für ihre Arbeit danken und wünsche den Teilnehmern viel Erfolg und alles Gute.

Wladimir Putin“

Ich möchte besonders auf den Teil der Botschaft des russischen Präsidenten hinweisen, in dem er sagt, dass es keinen Zweifel daran gibt, dass die neue internationale russophile Bewegung konstruktiv arbeiten und vielversprechende gemeinsame Projekte zur Stärkung von Freundschaft, Vertrauen und gegenseitigem Verständnis in Angriff nehmen wird.

Das ist der Sinn unserer Zivilisation. Das ist ihr Appell an die besten Traditionen der westlichen Zivilisation und natürlich auch an die großen Zivilisationen des Ostens und des Südens. Wir sind niemals mit jemandem gegen jemand anderes befreundet.

Sehen Sie, jetzt, in einer Zeit heftiger hybrider Kriege, zwingen wir niemanden dazu, die eine oder andere Position einzunehmen. Die Länder des globalen Südens, die globale Mehrheit, sind in der Lage, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.

Wir sind alle erwachsene Menschen. Wir sollten nicht versuchen, irgendjemanden zu bevormunden, wie es unsere westlichen Kollegen tun, indem sie öffentlich von allen, einschließlich der Länder, die die ältesten großen Zivilisationen repräsentieren, verlangen, dass sie deren Befehle ausführen.

Das ist der Unterschied zu dem, wozu die westliche Zivilisation, die von ihrer Größe und Außergewöhnlichkeit besessen ist, degeneriert. Sie kämpft jetzt nicht auf Leben, sondern auf Tod, um die ihr entgleitende Vorherrschaft auf der Weltbühne zu erhalten oder zu versuchen, sie zu erhalten. Diese Leidenschaft, das Streben nach Hegemonie, hat die gesamte Geschichte der westlichen Entwicklung über Jahrhunderte hinweg durchdrungen.

Verständlicherweise ist es jetzt schwierig, die neue Realität, den objektiven Lauf der Geschichte, anzuerkennen, aber es muss getan werden. Der objektive Lauf der Geschichte spiegelt die Position der großen Mehrheit der Weltbevölkerung außerhalb der „goldenen Milliarde“ wider.

Aber auch innerhalb dieser Gruppe gibt es, wie wir während der heutigen Veranstaltung sehen können, viele Menschen, die sehr wohl verstehen, wie verhängnisvoll der Kurs ist, in den die Menschheit von denen gedrängt werden soll, die heute die westliche Welt regieren und die sie unter ihrer Herrschaft aufgebaut haben.

Wir alle wissen – es wird öffentlich verkündet -, dass die USA – die Angelsachsen, seien wir ehrlich – „die Zügel in die Hand genommen“ haben und Europa direkt und unverblümt sagen, dass es seine strategische Autonomie vergessen soll. Was für eine strategische Autonomie? Nach dem Motto, Ihr macht alles, was wir entschieden haben. In dieser Situation will natürlich eine große Zahl von Europäern, die in den Traditionen der Klassiker des gemeinsamen, riesigen Kontinents aufgewachsen sind, die Errungenschaften unserer gemeinsamen Kultur und Geschichte nicht aufgeben und für die Rechte kämpfen, die die Menschen auf dem Planeten, einschließlich unseres großen gemeinsamen eurasischen Kontinents, wirklich brauchen.

Wo auch immer Sie leben, wo auch immer diese Menschen arbeiten – in Europa, in Afrika, in Asien, in Lateinamerika -, uns alle verbindet das Gefühl der Sympathie für die gemeinsame Geschichte, für die russischen Traditionen, die in der Kultur, in der Sprache von Alexander Puschkin, Leo Tolstoi, Anna Achmatowa und Anton Tschechow verkörpert sind.

Die Tatsache, dass Sie zu einem so schwierigen Zeitpunkt nach Moskau gekommen sind, verdient unseren tiefsten Respekt. Das ist heute wirklich ein Akt des Mutes. So sehen die Staats- und Regierungschefs der westlichen Welt so ein Ereignis: als eine Herausforderung der Hegemonie, nicht nur der Weltordnung, die sie mit allen Mitteln wieder einseitig zu machen versuchen, sondern auch der Werte, die die Staats- und Regierungschefs der modernen westlichen Welt rüde und gewaltsam in den Alltag ihrer Länder und Gesellschaften einführen, indem sie Familien in bestimmten Situationen sogar das Recht verweigern, ihre Kinder zu erziehen.

Zweifellos zielt die seit Jahren vorbereitete und nun gegen Russland geführte hybride Kriegsführung darauf ab – das wird auch offen ausgesprochen -, unser Land in den Augen der Weltöffentlichkeit zu dämonisieren, es aller „Todsünden“ zu beschuldigen, sei es dem egoistischen Neokolonialismus des Westens zu Beginn der Pandemie, als er alle auf dem Markt verfügbaren Nahrungsmittel aufgekauft hat, sei es an der Hungersnot in vielen der ärmsten Länder – wofür wiederum die Russische Föderation verantwortlich gemacht wurde – oder der aktuellen Lage auf Energiemärkten, wo Russland für die Misere verantwortlich gemacht wurde, die – vor allem – die europäische Gesellschaft durch den Anstieg der Strompreise, einschließlich der Gaspreise, auf das Dreifache erlebt.

Als die Präsidentin der EU- Kommission, Ursula von der Leyen, neulich Washington besuchte, sagte sie US-Präsident Biden offen und ehrlich: „Danke, dass Sie uns aus der Abhängigkeit von russischer Energie befreit haben.“ Dieses Dankeschön muss vor dem Hintergrund der mehr als dreifachen Steigerung der Energiekosten gesehen werden. Fatih Birol, Leiter der Internationalen Energieagentur, sagte, dass teure Energie eine langfristige Sache sei. Sie wird die Wettbewerbsfähigkeit der EU und Europas insgesamt ernsthaft beeinträchtigen.

Ich sage das nicht aus Schadenfreude. Sondern damit wir den Wert der Russophilie verstehen, die Nikolai Malinow, Vorsitzender der Nationalen Russophilen Bewegung in Bulgarien, viele Jahre lang praktizierte, und die von unseren Philosophen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Konstantin Malofeew, Alexander Dugin und vielen anderen unterstützt wurde.

Ihr Wert liegt in der Tatsache, dass wir niemanden zu einem „heiligen Krieg“ gegen den Westen, gegen die Kreuzfahrer, gegen irgendjemanden aufrufen. Dieser Krieg wird uns aufgezwungen. Und zwar von den Erben der Kreuzfahrer und anderer Eroberer, die beschlossen haben, dass Russland ein Hindernis für ihre Weltherrschaft ist. Das ist überhaupt nicht so. Wir versuchen nicht, irgendjemanden von der Verfolgung seiner legitimen Interessen abzuhalten.

Aber wenn sie sagen, dass die ganze Welt der NATO unterworfen werden soll, dass Asien bereits ein Gebiet ist, in dem sie das Kommando führen sollen, dann denke ich, dass der Gerechtigkeitssinn, der dem russischen Volk und der überwältigenden Mehrheit aller Zivilisationen der Welt innewohnt, sich deutlich zu Wort melden muss.

Die Initiative von Nikolai Malinow und all seiner Freunde, all derer, die heute hierher gekommen sind, um diese Sache zu unterstützen, betrachte ich als Teil dieses Wunsches nach Gerechtigkeit.

Ich möchte mich nicht mit Beispielen der buchstäblich „steinzeitlichen“ Russophobie aufhalten, die im Alltag des Westens grassiert: in den USA, in den NATO-Ländern, in der EU, in Australien und Neuseeland.

Die angelsächsische Welt verkündet mit der Schaffung von Blockstrukturen wie AUKUS, mit der Bewegung der militärischen Infrastruktur der NATO nach Asien, generell eine ernsthafte Konfrontation auf Jahre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die großen asiatischen Zivilisationen einfach klein beigeben – wie es die EU leider getan hat – und sich den Ideen Washingtons und anderer angelsächsischer „Kollegen“ beugen werden.

Ich möchte auf den grundlegenden Unterschied zwischen unserer Bewegung und jenen Bannern hinweisen, unter denen der Westen alle anderen Länder versammelt und im Grunde von jedem Staat auf jedem Kontinent verlangt, das zu tun, was ihm befohlen wird, sowohl in Bezug auf Sanktionen gegen Russland als auch auf die Beziehungen mit der Russischen Föderation.

Es ist ein Akt des Mutes, das von Nikolaj Malinow verlesene Manifest zu unterzeichnen und hierher zu kommen und zu erklären, dass wir die Ziele, die in diesem Manifest festgelegt sind, fördern wollen. Es geht um die Förderung von Zusammenarbeit, Interaktion und Freundschaft.

Das hat die russische Zivilisation, die chinesische Zivilisation, die indische Zivilisation und die arabische Zivilisation immer ausgezeichnet. Das war immer der Kern der sozialen Bewegungen in Lateinamerika und auf dem afrikanischen Kontinent. Alle sind daran interessiert, Freunde oder einfach gute Nachbarn zu sein und gemeinsame Projekte zum gegenseitigen Nutzen durchzuführen.

Die Position, dass man, nur weil man Russland liebt oder in der Öffentlichkeit Russisch spricht, dafür geächtet werden sollte – das ist absolut nicht unsere Position, unsere Werte und Methoden.

Morgen oder übermorgen werden wir Einschätzungen zu diesem Ereignis lesen und hören. Sicherlich wird man, wie bei den jüngsten Ereignissen in Moldawien und Georgien, sagen, dass es sich wieder um „Machenschaften Moskaus“ handelt, um eine Intrige, die darauf abzielt, die Menschen mit Versprechungen und Bestechung auf seine Seite zu locken. Ich bin sicher, dass so eine Kampagne gegen unsere Bewegung geführt wird.

Umso wichtiger ist es, dass wir ehrlich bleiben und uns den besten internationalen Traditionen der Freundschaft zwischen den Völkern verpflichtet fühlen. Das sind heute keine leeren Worte. Sie waren wahrscheinlich auch nicht leer, als die Sowjetunion diese Losungen verkündet hat. Aber heute ist die menschliche Einstellung gegenüber den Menschen auf der ganzen Welt, die Notwendigkeit, dem Diktat in all seinen Erscheinungsformen entgegenzuwirken, wichtiger denn je.

Wir sehen nicht bloß Neonazismus. Wir sehen, wie sich echter Nationalsozialismus in immer mehr europäischen Ländern ausbreitet, wir sehen, wie die Geschichte vor unseren Augen zerstört wird, wir sehen, wie heilige Denkmäler zerstört werden, die nicht nur die Soldaten ehren, die die Völker der Sowjetunion repräsentierten, sondern auch die Alliierten, die mit uns in jenem Großen Krieg gekämpft haben: die Franzosen, Tschechen, Slowaken und viele andere Nationen.

Deshalb freue ich mich aufrichtig, dass die „Internationale Bewegung der Russophilen“ ins Leben gerufen wurde.

Sie haben ein schönes Emblem. Es symbolisiert, dass wir einander helfen werden, Hightech zu entwickeln, dabei aber die schönen Dinge, die Kultur, nicht vergessen. Den Frieden nicht vergessen. Lassen Sie uns immer an ihn denken.

Ende der Übersetzung, Text von Antispiegel

Bild: Radio-Qfm

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