Dr. Thomas Külken – Hygiene und die Dreigliederung des sozialen Organismus

Hygiene und die Dreigliederung des sozialen Organismus von Dr.Thomas Külken

Baden-Baden 15.5.22

Wir leben im Jahre 3 des bösesten und verheerendsten Wissenschaftsbetruges aller Zeiten.

Wir leben im Jahre 3 des staatlichen Hygieneterrors mit kollektiver Entmündigung und faktischer Wiedereinführung der Leibeigenschaft durch strafbewehrte Kontakt-, Ausgangs- und Arbeitsverbote und durch Nötigung zur Teilnahme an experimentellen medizinischen Eingriffen zugunsten der Pharmaindustrie.

Das alles erfüllt die Kriterien der weißen Folter, zu der auch zeitweise Lockerungen dazugehören; und deshalb es so wichtig, dass wir gerade jetzt auf die Straße gehen, Gesicht zeigen, das verlogene Unrecht klar benennen und aufklären, aufklären, aufklären – für eine menschliche Zukunft.

 

Darum danke, dass Ihr da seid! Und danke für die Einladung!

 

Artikel 1 Grundgesetz fordert ohne Wenn und Aber:

 

„Die Würde des Menschen…zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

 

Von diesem Achten und Schützen der Menschenwürde haben die heutigen Verwalter der Staatsgewalt keinen Begriff. Als die Sprechpuppen der Digital-, Finanz- und Pharmaindustrie sehen sie uns nur als Mittel und nicht als Ziel ihres Handelns.

„Alle Staatsgewalt“, so Artikel 20 Grundgesetz, „geht vom Volke aus.“

Die Staatsgewalt muss also demokratisch organisiert werden und darf niemals aus der freiheitlich demokratischen Grundordnung ausbrechen.

„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus“

heißt aber auch, dass das Volk, d.h. wir selbst diese Forderung des Grundgesetzes mit Inhalt füllen müssen.

Wir müssen klären, was das heißt: „Die Würde des Menschen…zu achten und zu schützen“. Da ist zu fragen:

Wo hat die Staatsgewalt die Menschenwürde zu achten, und wo hat sie sie zu schützen?

Nun, insofern die Menschenwürde überhaupt eine soziale Angelegenheit ist, sind 3 soziale Grundbedürfnisse ins Auge zu fassen:

  • 1. Das Bedürfnis nach Sicherheit von Leib und Leben und nach einer Sicherheits-Ordnung, die demokratisch geregelt wird (und nicht nach Gutsherrenart).
  • 2. Das Bedürfnis nach einer wirtschaftlichen Lebensgrundlage und einem wirtschaftlichen Zusammenleben, das auf Altruismus aufgebaut ist (und nicht auf Egoismus).
  • Und 3. das Bedürfnis nach Information, Bildung, Kunst, Religionsausübung und vor allem nach Wissenschaft in absoluter Freiheit – äußerer Freiheit von staatlichem und wirtschaftlichem Einfluss, und innerer Freiheit, die jeder selbst erringen muss.

Hier klingen die drei Ideale der Französischen Revolution an:

Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit:

Freiheit im Geistesleben, in allen Wissenschaften einschließlich der Rechtswissenschaft, Gleichheit im staatlichen Rechtsleben und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben.

Gleichheit im Rechtsleben:

Vor dem Gesetz, so heißt es, sind alle Menschen gleich. Wenn bei Rot anzuhalten ist, dann hast du bei Rot anzuhalten, egal wer du bist und was du bist.

Aber jetzt haben wir plötzlich Gesetze, die so ähnlich klingen, wie:

Bei Grün darfst du fahren, aber nur dann, wenn du ein Gespritzter bist.

Oder:

Wenn du Mitglied einer Risikogruppe bist, dann ist dein Wohl schützenswerter, als wenn du z.B. ein Kind bist.

Oder:

Vor dem Tod durch die Spritze muss dich die Staatsgewalt nicht schützen, wenn das Leben anderer Menschen durch die Spritze gerettet werden kann.

So wird unser staatliches Rechtsleben immer mehr zu einem Unrechtsleben, das auf Ungleichheit baut statt auf Gleichheit, das Rechtsunsicherheit fördert statt Rechtssicherheit.

Wo nun in diesen drei Bereichen:

Geistesleben, Rechts- und Wirtschaftsleben sollte die SchutzPflicht der Staatsgewalt zum Tragen kommen, und wo die Achtungs-Pflicht?

Die Schutz-Pflicht gilt dem 1. Grundbedürfnis, dem Bedürfnis nach demokratisch geregelter innerer und äußerer Sicherheit.

Die Achtungs-Pflicht dagegen bezieht sich auf die beiden anderen Grundbedürfnisse; und das bedeutet:

Die Staatsgewalt hat sich mit Fleiß herauszuhalten aus der Gestaltung des Wirtschaftlichen und des geistigen Lebens!

Die Staatsgewalt hat zu achten, dass das Wirtschafts- und das Geistesleben ihre eigenen Verwaltungsorgane haben müssen, die nach eigenen Gesichtspunkten gewählt und geleitet werden.

So etwas wie der Hygiene-Terror ist ja nur dadurch möglich, dass die Staatsgewalt ihre Achtungspflichten eisern ignoriert und das Wirtschafts- und das Geistesleben fest in ihren Krallen hält.

Diesen allmächtigen Staat können sich dann die national und global agierenden Plutokraten zunutze machen:

Sie kaufen Parteien und Politiker auf, kaufen die Medien, die Lehrstühle, ja ganze Universitäten auf.

So werden Professoren und Journalisten zu Handlangern der politischen Totalitarismen und ökonomischen Egoismen.

Der omnipotente Staat ist eine chronisch verschleppte Krankheit des sozialen Organismus.

Dieser Staat wird zum Eldorado für Menschen mit gestörtem Verhältnis zu Macht und Gewalt.

Was die Akteure vor und hinter den Kulissen weltweit miteinander verbindet, das ist eine Kombination aus Blindheit für sich selbst, Empathielosigkeit und Größenwahn.

Dieser Größenwahn produziert Theorien, nach welchen die Menschen und die Gesellschaft funktionieren sollen.

Und Politiker und Nachrichtenagenturen dienen nur dazu, mittels Propaganda die herrschaftlichen Theorien zur herrschenden Meinung zu machen.

Das Ergebnis formulierte der Journalist und Publizist Peter Scholl-Latour 2014 in einem Interview so:

„Wir leben in einem Zeitalter der Massenverblödung, und besonders der medialen Massenverblödung.“

Diese Massenverblödung müssen wir nüchtern ins Auge fassen.

Wir müssen sie vor allem in uns selbst erkennen und überwinden. Wir müssen urteilsfähig werden und dabei unsere Mitmenschen, so gut es geht, mitnehmen. Schauen wir auf das aktuelle Beispiel der Hygiene.

Die Hygiene ist ja nicht im Ganzen, aber zum Teil auch eine öffentliche Angelegenheit, die rechtsstaatlich geregelt werden muss. Unsere Sicherheit von Leib und Leben wäre in Gefahr, wenn nicht allgemeinverbindlich geregelt würde, was z.B. mit unseren Exkrementen zu geschehen hat, was mit den Speiseresten passiert und dem sonstigen Müll, oder wie die nächtliche Lärmbelastung einzuschränken ist usw.

Aber:

Kommen solche Regelungen überhaupt auf demokratischem Wege zustande?

Das Gegenteil haben uns die letzten Jahre vor Augen geführt. Da steht am Anfang eine geheime Absicht, die Absicht nämlich, ganz bestimmte unpopuläre Maßnahmen durchzuset- zen: den kollektiven Entzug der Grundrechte und das Massenexperiment mit der Genspritze.

Schritt 1:

Im Auftrag der Regierung erfinden sogenannte Experten ein Problem, das feindliche Killer-Virus, und als die einzige Lösung des Problems präsentieren sie uns – ja, was wohl? richtig: – Rechtsentzug und Genspritze.

Schritt 2:

Mehrmals täglich thematisieren die Medien das Problem, um durch den Wiederholungseffekt der Propaganda unsere Urteilsfähigkeit, unseren Orientierungssinn für Wahrheit und Unwahrheit auszuschalten.

Schritt 3:

Problem und Problemlösung werden zur neuen Religion, und die Masse setzt die verordneten Maßnahmen mit missionarischem Eifer um.

Schritt 4:

Von denen, die trotz Propaganda wach geblieben sind, erliegen viele der suggestiven Gewalt dieser Massenstimmung und geben sich der Massenseele hin.

Schritt 5:

Die Unbeugsamen werden von Politikern, Medien und der Masse hemmungslos stigmatisiert, pathologisiert, kriminalisiert und diskriminiert. Eine demokratische Regelung der HygieneOrdnung sähe anders aus. Und diese wird erst möglich, wenn mehr und mehr Menschen ein Grundübel unserer Zeit durchschauen und überwinden, ein geistiges Grundübel, das man als Intellektualismus bezeichnen kann und das auf einer sogenannten Bildung beruht, die bei genauerer Betrachtung eine Verbildung ist.

Wozu hat dieser Intellektualismus geführt?

Man weiß es, und man sieht es:

Je höher der Bildungsgrad eines Zeitgenossen ist, umso größer ist (in der Regel) sein Autoritätsglaube, und umso fragloser folgt er den Anweisungen der staatlichen und wissenschaftlichen Autoritäten.

Das war in der alten Normalität schon so; aber die neue Normalität hat es ins grelle Scheinwerferlicht gerückt:

 Ärzte, Juristen, Lehrer usw. haben binnen Tagen die Reste ihres vernunftgesteuerten Empfindens und Verhaltens aufgegeben und durch ein erschreckend irrationales Verhalten ersetzt.

Am fatalsten wirkte sich das bei den Lehrerinnen und Lehrern aus.

Sie sind (bis auf wenige Ausnahmen) zu den fanatischsten Vorkämfern der HygieneDiktatur mutiert und misshandeln gnadenlos ihre Schutzbefohlenen.

Auch erwiesen sich Lehrer und Schulleiter als Meister im Verleumden und Denunzieren der pflichtgetreu Maskenatteste ausstellenden Ärzte. Ich kann gar nicht sagen, wie entsetzt ich bin über das totale Versagen, über das intellektuelle, moralische und pädagogische Versagen der deutschen Lehrerschaft in diesen Jahren des Hygiene-Faschismus.

Schon längst war der deutsche Lehrer zum Prototyp des intellektualistisch verbildeten Menschen geworden – mit verheerenden Konsequenzen für die nachfolgenden Generationen. Die Erziehung hat uns nämlich etwas abgewöhnt, was eigentlich die Quelle wirklicher Erkenntnis ist, und das ist das Staunen.

Ohne das lebhafte Staunen über die Sinneserscheinungen kommen wir zu keinem konkreten, Anteil nehmenden Denken, und ohne ein solches Denken zu keiner inneren Freiheit.

Man bezweifelte und ignorierte das Denken aus den Dingen heraus, wie Goethe es praktizierte; und man fürchtete und unterdrückte das Freiheitsideal, das Schiller in der Kunst und Lebenskunst anstrebte, in der persönlich erkämpften Harmonie zwischen den hohen geistigen Gesetzen und dem alltäglichen Physisch-Notwendigen.

Unsere Kultur ist an einem Tiefpunkt angekommen, und alles hängt davon ab, ob wir uns weiter verblöden lassen, oder ob wir uns aktiv vertraut machen mit den Gesetzmäßigkeiten des dreigliedrigen sozialen Organismus.

Die Soziale Dreigliederung ist keine Erfindung Rudolf Steiners. So wie im 17. Jahrhundert William Harvey aufgrund seiner Beobachtungen die Gesetzmäßigkeiten des Blutkreislaufes aufzeigen konnte und damit das physiologische Denken zurechtrückte, so konnte im 20. Jahrhundert Rudolf Steiner aufgrund seiner Beobachtungen die sozialen Gesetzmäßigkeiten aufzeigen.

Und wir haben es in der Hand, im Lichte dieser Ge- setzmäßigkeiten das soziale Denken zurechtzurücken.

Demokratie setzt voraus, dass wir über das, worüber wir demokratisch verhandeln und abstimmen, urteilsfähig sind.

Diese Urteilsfähigkeit, besonders für das Gebiet der Hygiene, wird in dem Maße reifen, wie wir ein ganz bestimmtes Grundübel unserer Zeit durchschauen und überwinden, ein geistiges Grundübel, das man als Intellektualismus bezeichnen kann und das auf einer Bildung beruht, die im Grunde eine Verbildung ist.

 

Intellektualistisch verbildete Ärzte, Psychologen, Juristen, Journalisten usw. verwirren täglich mit ihrem Sprechen und Handeln eine intellektualistisch verbildete Menschheit.

 

Für den knallharten Intellektualisten ist das Wahre nicht einmal mehr das, was er mit Augen sehen und mit Händen tasten kann, sondern es sind die Theorien, die er sich von dem Gesehenen und Getasteten macht.

So geht man auch in der Hygiene von Theorien aus und leitet daraus gewisse allgemeinverbindliche Forderungen ab.

 

Dabei nimmt man aber keinerlei Rücksicht auf den Menschen selbst!

Man behandelt den Menschen so, wie wenn es ein allgemeines „der Mensch“ gäbe, und übersieht dabei, dass beim Menschen alles Leibliche, Seelische und Geistige individuell ausgebildet ist.

Das, worin die einzelnen Menschen am wesentlichsten übereinstimmen, ist ja gerade ihre Unwiederholbarkeit.

Aber man wendet die Betrachtung nicht hin auf dieses spezifisch Menschliche:

 

auf die Eigenart und Eigentümlichkeit des einzelnen Menschen. Daher bleibt die ganze Betrachtung der sozialen Fragen abstrakt, sie lässt die sozialen Empfindungen und Gesinnungen kalt. Gleichgültig lehnt man sich zurück und glaubt den Autoritäten. Es gibt nichts Liebloseres und Undemokratischeres als diesen Autoritätsglauben; denn:

Wie soll alle Staatsgewalt vom Volke ausgehen, wenn das Volk die HygieneMaßnahmen blindlings so akzeptiert, wie sie gefordert werden von den Autoritäten, die sich wie neue Päpste aufspielen?

Die alten Päpste verbreiteten ja den spirituellen Aberglauben, dass Teufel und Dämonen umherschleichen und als Krankheiten in die Menschen ein- und ausziehen; die neuen Päpste verbreiten den materialistischen Aberglauben, dass Viren und Bakterien als Krankheiten in den Menschen ein- und ausziehen.

Natürlich gibt es Viren und Bakterien – wie es Teufel und Dämonen gibt. Aber: So wie die alten römischen Päpste dem Geist nicht gerecht wurden, weil sie den Geist abgesondert vom Materiellen dachten, so werden die heutigen akademischen Päpste dem Materiellen nicht gerecht, weil sie das Materielle abgesondert vom Geist denken.

Unsere Bildung ist durchsetzt von der materialistischen Grundüberzeugung, wonach alles, was es gibt, nichts anderes ist als ein mechanischer, physischer oder chemischer Prozess. Und auch spirituell oder religiös geneigte Menschen folgen fast durchweg der materialistischen Denkweise, sobald es darauf ankommt, irgendetwas konkret zu erklären und sich z.B. eine Anschauung zu bilden über Infektionsprophylaxe.

Wenn wir das so tun, dass wir die Welterscheinungen materialistisch erklären, dann ist das Entscheidende, dass dabei unsere ganze Seelenverfassung eine bestimmte Richtung annimmt. Und diese Richtung führt weg vom Wirklichen, weg vom Menschen. Nicht darauf kommt es an, was wir (sonntags) glauben, sondern wie wir (alltags) erklären und wie wir uns dabei in unserer Seele verhalten.

Nicht darin besteht das Wesen des Materialismus, dass man auf die materiellen Erscheinungen hinsieht und den wunderbaren Bau und Tätigkeits-Zusammenhang der Organe und Systeme studiert. Nicht das macht einen zum Materialisten, dass man diese Dinge studiert, sondern dass man bei diesem Studium der materiellen Vorgänge vom Geist verlassen ist – sodass man in die Welt der Materie hineinschaut und nur Materie und materielle Vorgänge sieht.

Man sieht ein Lächeln oder ein weinendes Auge, aber real ist für den Materialisten nur das Materielle, während er Freude und Trauer als subjektive Wirkungen des Materiellen abtut.

Aber bedenken wir doch:

  • Ein Lächeln, ist es nicht für ein noch einigermaßen gesundes Erleben ein durch und durch menschlicher Akt?
  • Ist es nicht ein seelisch-geistiger Akt, der sich sichtbar im Materiellen auslebt?

An solche real erlebten Fragen schließt die Geisteswissenschaft Rudolf Steiners an.

Sie kann beim Mitdenker eine Empfindung und ein Verständnis dafür erwecken, wie überall, wo uns äußerlich (für die Sinne) materielle Vorgänge erscheinen, diese materiellen Vorgänge nur die äußere Erscheinung, die äußere Offenbarung sind von hinter ihnen und in ihnen wirksamen geistigen Kräften und Mächten; wie unser materieller Leib mit seinen materiellen Prozessen ein Geschöpf des Seelischen ist; wie das aus der Vergangenheit hereinwirkende Seelische den Leib aufbaut und gestaltet, und wie durch die Wirksamkeit des Geistig-Seelischen der Leib wiederum abgebraucht wird.

Auf diese Weise wird es möglich werden, die tot gewordene Physik, Mathematik, Chemie, Physiologie, Biologie, Anthropologie usw. wirklich bis in alle Einzelheiten zu beleben.

Es kommt darauf an, die Materie nicht mehr als Materie, sondern als die Offenbarung des Geistes zu sehen.

Dann bekommt man eine gesunde Anschauung über den Geist, und man bekommt eine Geisteswissenschaft, die fruchtbar sein kann für die Wissenschaften des Lebens – und z.B. für die Hygiene. Und so können wir an diesem Beispiel der Hygiene noch einmal zusammenfassen, was uns aus der sozialen Katastrophe herausführen kann:

Da brauchen wir zunächst und vor allem 1. ein freies Geistesleben.

Dieses freie Geistesleben fängt bei jedem Einzelnen damit an, dass er eine gesunde Skepsis entwickelt gegenüber allen Autoritäten. Wir leben ja nicht mehr im Zeitalter des Glaubens, sondern in dem des Wissens; und da gibt es nichts Unwissenschaftlicheres als den Glauben an „die Wissenschaft“ oder die Wissenschaftler.

  • Dann braucht es die permanente Wachsamkeit für die bewusstseinsverändernde Wirkung der Propaganda und für die Suggestivkraft der durch die Propaganda erzeugten Massenstimmung.
  • Und dann müssen wir das Staunen wieder lernen und dadurch schmerzhaft empfinden, wie oberflächlich in allen Wissenschaften derzeit die sinnlichen Tatsachen und Erfahrungen gedeutet und bewertet werden.
  • Und wir müssen darnach suchen, wie wir diese Tatsachen und Erfahrungen in anderer Weise denken, in anderer Weise empfinden, in anderer Weise erleben können, weil wir die Ursachen der materiellen Erscheinungen nicht mehr im Materiellen suche, sondern im Geistigen.
  • Und dann werden wir uns auch im Bereich der Hygiene von Politikern und Experten nichts mehr vormachen lassen, weil wir die wirklichen konkreten Menschen nie aus dem Auge verlieren.

Aber jetzt zum Eigentlichen:

Wie muss es denn in einem freien Geistesleben aussehen, wenn darnach gefragt wird, was für die Hygiene von Bedeutung ist?

Da müssen Menschen, die dazu befähigt sind, sich um die entsprechenden Erkenntnisse bemühen können – und zwar ganz unabhängig von allem anderen, was nicht mit reiner Erkenntnis zu tun hat.

Was da der Einzelne leisten kann zum Besten seiner Mitmenschen, das muss ganz allein aus seinen Fähigkeiten hervorgehen, darüber darf es keine staatlichen Normen geben, darüber darf es auch keine Abhängigkeit von wirtschaftlichen Mächten geben, das muss voll und ganz in die persönliche Verantwortlichkeit des einzelnen Menschen gestellt sein.

Und dann kommt 2. das staatliche Rechtsleben ins Spiel.

Denn was der Einzelne aufgrund seiner Fähigkeiten erforscht und erkannt hat, das soll ja im praktischen Leben zur Anwendung kommen. Und das funktioniert in einem Rechtsstaat so, dass wir darüber abstimmen, ob und wie und wo das Erforschte zur Anwendung kommen soll.

 Damit wir aber darüber abstimmen können, müssen wir uns zunächst um ein Verständnis dessen bemühen, was jener fähige Mensch erarbeitet hat. Erst durch dieses Verständnis werden wir demokratiefähig, das heißt:

Wir haben uns ein eigenes Urteil gebildet von dem, worüber wir abstimmen werden:

von einem bestimmten Bereich der Hygiene. Da beschließen wir vielleicht, dass für dies und das eine ganz bestimmte Seife zur Anwendung kommen soll. –

Schön und gut;

aber damit diese Seife auch zur Anwendung kommen kann, muss nun 3. ein Wirtschaftsleben da sein, das willens und bereit ist, diese Seife auch zu produzieren.

Allgemein gesprochen:

Die im Wirtschaftsleben Tätigen müssen die Bereitschaft aufbringen, die Impulse aufzugreifen, die aus den Erkenntnissen des freien Geisteslebens entspringen.

Der soziale Organismus ist als ganzer gesund, wenn die Wirtschaft dasjenige produziert, was wir eingesehen und demokratisch beschlossen haben, dass wir es brauchen.

Der soziale Organismus ist aber gegenwärtig todkrank, weil die Wirtschaft (an unseren Bedürfnissen vorbei) das produziert, was den meisten Profit erbringt.

Das Geistesleben ist also so etwas wie der Schoß der Gemeinschaft.

Wenn das, was dieser Schoß hervorbringt, von der Gemeinschaft mit Menschenverständnis entgegengenommen und zur allgemeinen Hygiene-Ordnung gemacht wird, dann wird es weiter in das Wirtschaftsleben getragen;

und das von Eigennutz und staatlichen Impulsen unabhängige Wirtschaftsleben kommt in die Lage, das zu produzieren, was für eine echte, wahre Hygiene gebraucht wird.

Dann wird sich aber auch – und nur dann – im Wirtschaftsleben jener Hochsinn entfalten können, jener altruistische, brüderliche Hochsinn, der notwendig ist, damit im konkreten Menschenleben eine menschengemäße Hygiene gepflegt werden kann.

Wo der Egoismus herrscht, wo der bloße Erwerbssinn herrscht, da können sich die Impulse des freien Geisteslebens nicht geltend machen. Und dann wird das Geistesleben abhängig von Außergeistigem:

vom Staat und von der Wirtschaft;

und zwangsläufig wird das Wirtschaftliche zum Herrn über das Geistige und damit auch über die Gesetzgebung.

So wurde das Infektionsschutzgesetz zu einem Ermächtigungsgesetz umfunktioniert, und die Hygiene wurde zu einer Waffe in den Händen totalitär agierender Machtmenschen und zu einem Milliardengeschäft des Wirtschafts- und Finanz-Adels.

 

Ein alter medizinischer Grundsatz lautet:

 

Vor die Therapie haben die Götter die Diagnose gestellt.

Eine Form der Diagnose hat sich uns jetzt ergeben im Lichte der Dreigliedrigkeit des sozialen Organismus.

Und ich bin mir sicher:

Solange zu dieser Diagnose nicht konkret der Mut aufgebracht wird, solange wird man geistig immer unfreier und orientierungsloser werden; man wird vollständig das Interesse am anderen Menschen verlieren, sich immer gleichgültiger mit Ungerechtigkeiten und Willkürverordnungen abfinden und damit abfinden, dass das Wirtschaftsleben zur reinen Profitmaschine wird, wo wenige Oligarchen die Massen knechten und ausbeuten.

 

Darum, liebe Freunde, pflegen wir dieses Ideal des gesunden sozialen Organismus, wo dasjenige, was im Geistesleben von freien Menschen geistig erfasst wird, im Rechtsleben verstanden und demokratisch geordnet und dann durch das Wirtschaftsleben uneigennützig zur Wirksamkeit gebracht wird.

Quelle: Dr Thomas Külken Rede vom 15.05.2022 in Baden Baden

Bild: Radio Qfm Edition Dr Thomas Külken

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