Danke an ARD und ZDF!

Euro 8.422.080.636,04 € im Jahr 2022

So viel hat jeder Haushalt in Deutschland 2022 für ARD und ZDF als Rundfunkbeitrag gezahlt. Die GEZ (ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice) sammelt pro Jahr annähernd 8.5 Milliarden Euro ein.

Dieser Betrag wird verteilt an das Deutschland Radio (DLF, kleiner Anteil), das ZDF (rund 1/3) und der Bärenanteil geht die ARD. Auf den ersten Blick ist die ARD der Krösus. Bei einem näheren Blick muss die ARD 21 Sender und 68 Radioprogramme bedienen. So ist das Zweite Deutsche Fernsehen der Gewinner der Gebühren: Mit «nur» drei TV-Sendern, dem Hauptsender ZDF, ZDF-Info und ZDF-Neo sind knapp ein Drittel aller Rundfunkbeiträge viel wert.

Die 4. Gewalt – oder wo ist der «Public Watchdog»?

Als ausgebildete Juristen sprechen wir immer von der Legislative, der Judikative, der Exekutive – und das möchte ich an dieser Stelle nicht vertiefter ausführen, nur so viel: Je stärker wir uns in eine strikte Gewaltenteilung halten, desto mehr Rechtsstaat sind wir. Jede Staatsgewalt kontrolliert die andere oder wie das anglo-amerikanische Rechtssystem fordert: «check & balances».

Seit vielen Jahren rühmen sich die Medien die sogenannte «4. Gewalt» zu sein. Hier muss man fragen, stimmt das denn? Oder ist das eher eine idealisierte vierte Kontrolle im Staat?

Ursprünglich gingen die Juristen und Medienfachleute davon aus, dass mit einer freien Presse und mit einer Informations- und Meinungsfreiheit den Staatsorganen, aber auch den Lobbyisten aus Wirtschaft und Industrie «auf die Finger geschaut wird». Wie ein englisches Gericht vor einigen Jahren festgehalten hat: Nur ein unangenehmer Journalismus ist ein guter Journalismus, eben ein «öffentlicher Wachhund».

Ist der kritische Journalismus ein Idealbild?

Es muss und darf die Frage gestellt werden: Waren Presse/Medien und andere journalistische Gefässe, wie sie sich in den letzten 70 Jahren entwickelt haben, immer schon frei?

Diese Frage ist nicht abschliessend zu beantworten. Am ehesten mit «Ja und Nein». Medien sind abhängig von Investoren und von ihrem Publikum sowie den rechtlichen Medienregeln in jedem Land. Diese nicht zuletzt wirtschaftlichen und rechtlichen Abhängigkeiten sind nicht wegzudenken.

Mit dem Ziel, nicht von wirtschaftlichen und staatlichen Abhängigkeiten getrieben zu sein, wurden nach dem Krieg in Deutschlang und anderen Ländern die Öffentlich-Rechtlichen Medien gegründet. Die Bürger sollen für die Kosten aufkommen und dafür einen möglichst wertneutralen Journalismus erhalten.

Text: Radio Qfm

Bild: Radio Qfm