Herbert Kickl wurde am 19. Oktober 1968 in Villach, Kärnten, geboren.
Er ist ein österreichischer Politiker der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) und seit 2021 deren Bundesparteiobmann. Sein politischer Werdegang und seine Karriere umfassen mehrere Schlüsselpositionen:
Ausbildung und frühe Karriere:
- Kickl absolvierte das Bundesgymnasium in Spittal an der Drau und studierte danach an der Universität Wien Publizistik und Politikwissenschaft, wo er seinen Magisterabschluss erwarb.
- In den 1990er-Jahren begann er als Redenschreiber für Jörg Haider, den damaligen FPÖ-Parteichef, was ihm half, sich einen Namen innerhalb der Partei zu machen.
Politischer Aufstieg:
- Kickl arbeitete ab 2005 als Generalsekretär der FPÖ unter Heinz-Christian Strache und war für viele der zugespitzten, oft kontroversen FPÖ-Wahlkampagnen verantwortlich. Er erlangte dadurch den Ruf eines scharfen Wortführers und Strategen der Partei.
- 2017 wurde er in die Österreichische Bundesregierung berufen und diente von 2017 bis 2019 als Innenministerim Kabinett Kurz I. Während seiner Amtszeit verfolgte er eine harte Linie in der Migrationspolitik und setzte sich für strenge Sicherheitsmaßnahmen ein.
Rücktritt als Innenminister:
- Kickl verlor 2019 sein Amt im Zuge des Ibiza-Skandals, der den Bruch der Koalition zwischen der FPÖ und der ÖVP zur Folge hatte. Bundeskanzler Sebastian Kurz entließ Kickl, nachdem klar wurde, dass die FPÖ als Koalitionspartner nicht länger tragbar war.
Rückkehr an die Parteispitze:
- Nach dem Skandal trat Heinz-Christian Strache als FPÖ-Vorsitzender zurück, und Herbert Kickl übernahm 2021 das Amt des Bundesparteiobmanns. Unter seiner Führung hat die FPÖ wieder an Einfluss gewonnen und positioniert sich stark gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung sowie die EU-Politik.
Argumente, die für seine demokratische Gesinnung sprechen:
- Kickl nimmt regelmäßig an Wahlen und demokratischen Prozessen teil, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene.
- Er setzt sich für Volksentscheide ein, was als Ausdruck direkter Demokratie gilt.
- Als Mitglied des österreichischen Parlaments ist er Teil des demokratischen Systems.
Kritik und Kontroversen:
- Kickl und die FPÖ haben in der Vergangenheit rechtspopulistische und nationalistische Positionen vertreten, was zu Bedenken hinsichtlich der Vereinbarkeit mit demokratischen Grundwerten geführt hat.
- Seine Rhetorik, insbesondere gegenüber der EU, Migranten und politischen Gegnern, wird oft als polarisierend und teils undemokratisch eingestuft. Manche Kritiker werfen ihm vor, die demokratische Ordnung zu untergraben, indem er gezielt Vertrauen in staatliche Institutionen schwächt.
- Die FPÖ unter Kickl wird häufig mit autoritären Strömungen in Verbindung gebracht, was Zweifel an seinem Verständnis von Demokratie im Sinne von Pluralismus und Rechtsstaatlichkeit aufwirft.
Zusammengefasst: Kickl sieht sich selbst als Demokrat, aber seine politischen Positionen und Aussagen werden von vielen als Widerspruch zu einigen grundlegenden demokratischen Prinzipien betrachtet.
Text: Radio Qfm.
Bild: FPOe.at