Seit Anfang der Woche tobt ein medialer Streit zwischen der Bildzeitung und Christian Drosten. Es geht um die Anfang April veröffentlich Studie einer Forschergruppe und den wohl umstrittensten Virologen Deutschlands.
Die Forschergruppe um den virologischen Berater der Bundesregierung, von dem nahezu alle Informationen zum Thema Infektionen mit oder durch Coivd-19 ausgehen, kamen in einer der wichtigsten Studien diese Jahres zu dem Schluss das Kinder genauso ansteckend für Covid-19 sein können wie Erwachsende.
Die Bildzeitung griff nun mit vielen anderen Kritikern die Studie auf und fand, wie auch viele der alternativen Medien, eklatante statistische Fehler in den Berechnungen. Die Bild forderte nun über Twitter Herrn Drosten umgehend zu Stellungnahmen über die groben Fehler aus.
Kurze Zeit nachdem Drosten die „Bild“-Zeitung auf Twitter öffentlich anging, veröffentlichte die wohl bekannteste Zeitung Deutschlands am Montagnachmittag einen Artikel mit der Überschrift „Drosten-Studie über ansteckende Kinder grob falsch“ und fragte: „Wie lange weiß der Star-Virologe schon davon?“
In dem Artikel wurden vier Forscher zitiert, die vorher teilweise in wissenschaftlichen Diskussionsforen und auf Twitter Kritik an der Drosten-Studie geäußert hatten. In der Folge des Wirbels um den „Bild“-Text distanzierten sich die Wissenschaftler von dem Artikel. Ihre Aussagen seien teilweise aus dem Zusammenhang gerissen worden.
In dieser Debatte ging dann aber unter, dass es unbestrittene und berechtigte Kritik an den Studien gab, schon der Spiegel hatte das am Dienstag schon aufgegriffen und die Bildzeitung legte nach.
Beide zitieren bekannte Forscher im Bereich Statistik. David Spiegelhalter, Statistik-Professor an der Cambridge-Universität, und den emeritierten Statistik-Professor Kevin McConway, die auf Twitter von einer „unangemessenen Analyse“ sprechen und auf eine detaillierte Analyse der von Drostens Team benutzten statistischen Methoden verweisen.
„Der Pre-Print sollte zurückgezogen werden“
schreiben die beiden. Sie könnten aber ausschließlich die Statistiken angreifen, nicht die Aussagen der Studie ( Anmerkung der Redaktion – das ist natürlich reine Augenwischerei, denn die Aussagen der Studie hängen in direkter Korrelation mit der Statistik zusammen – es ist zwingend, dass – wenn die Statistik falsch ist auch die Aussagen falsch sein müssen ! ) : Sie könnten lediglich Aussagen zur statistischen Methoden machen, nicht zu anderen Aussagen der Studie. Und bemerkenswert: Sie distanzieren sich von „Zeitungs-Attacken“ auf Drosten und sein Team.
Auch die von „Bild“ zitierten Forscher zogen ihre inhaltliche Kritik an der Studie nicht zurück, sondern fanden sie durch die „Bild“-Zeitung ausgeschlachtet und überspitzt.
Der Spitzenvirologe Alexander Kekulé aus Halle geht in seinem Podcast beim „MDR“ mit der Arbeit seines Berliner Kollegen hart ins Gericht: Die Schlussfolgerung der Studie, so wie sie von allen interpretiert wurde, dass die Jungen genau so viel Virus im Rachen hätten wie die Alten „ist einfach falsch“, erklärt er. „Das kann man aus der Studie definitiv nicht ableiten.“
Er begründet das so: „Wenn die Studie jemand auf den Tisch bekommen hätte, der Ahnung von Statistik hat, hätte der die Fehler sofort gefunden und gesagt: So könnt ihr die Auswertung nicht machen, da müsst ihr nochmal nachschärfen.“ Kekulé spricht von einem statistischen „Kardinalfehler“.
Schon lange ist bekannt, dass sich Kekulés Einschätzungen in Hinblick auf die Pandemie teilweise deutlich von denen des Robert Koch-Instituts und auch Drosten unterscheiden. Der Virologe aus Halle warnte als einer der ersten bekannten Virologen in Deutschland vor den gefährlichen Folgen des Coronavirus. Zu einer Zeit, als das Gesundheitsministerium und das RKI von keiner großen Gefahr für Deutschland sprachen.
Schon lange streiten sich Forscher darüber, wie stark Kinder vom Virus gefährdet sind und ob sie eine tragende Rolle in der Verbreitung des Virus spielen.
In der frühen Phase der Epidemiologischen Forschungen galten Kinder als nahezu immun.
Es wurde vermutet, dass sie sich viel seltener anstecken als Erwachsene, weil ihnen eventuell die Moleküle, die das Virus in die Zelle einschleusen, fehlen könnten.
„Er wird die Studie zurückziehen“
Bekräftigt der Virologe Kekulé in der Drosten-Debatte nach und bestätigt die laufende Kritik
Am Freitagmorgen nahm erneut der in Halle tätige Mikrobiologe Alexander Kekulé dazu in einem Interview Stellung. Im Deutschlandfunk sagte er: „Als ich die Studie das erste Mal auf den Tisch bekam, am 30. April, war sofort klar, dass auf der Auswertungsseite ein paar Fragezeichen da sind.“
Er habe aber damals keinen Streit anfangen wollen, weil er glaubte, dass die Probleme des Papers im „Kreis der Kollegen“ diskutiert würden. Das sei dann auch passiert, indem Statistiker Drosten auf die Schwächen der Studie im Bereich der Methodik hingewiesen hätten.
Warum er sich jetzt trotzdem zu Wort gemeldet habe? Kekulé sagt, er habe jetzt das Wort ergriffen, weil Drosten trotz dieser Einwände die Ergebnisse der Studie immer wieder verteidigt habe. Kekulé aber glaubt: „Die Studie ist nicht zu retten, wie sie dasteht.“
Nach allerdings noch nicht bestätigten Meldungen soll der umstrittene Drosten PCR-Test von Drosten und seinem Team gerade zurückgezogen worden sein. Verschiedene Quellen behaupten, dass durch die Anträge, der wohl anerkanntesten Wissenschaftler der Welt, auf Rücknahme der „Drosten PCR-Studie“ der Druck auf ihn und sein Team zu groß geworden ist und er in der von ihm mit editierten Zeitschrift „Eurosurveillance“ einen „Withdrawn“ der Studie bekannt gegeben haben. Uns liegen hierzu aber noch keine Bestätigungen vor.
Quellen: https://www.eurosurveillance.org/
Quellen:Tagesspiegel.de
Quellen: Bild.de
Bild:Pixabay – skorchanov
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