Die „Gassenkinder“ in Zeiten des Lockdowns

Ich möchte das Kind sein, in meiner Nachbarschaft,
das einen Ball auf der nassen Straße kickt.

Dreckiger Schnee und Eis, das die Autos verkrustet.

Ein mit Farbe beschmierter Wagen und ein Haufen Fahrräder im Hof.

Sein kleiner Bruder und eine Bande von weiteren Kindern,
die hinter ihm herlaufen.

Einer knallt einen Stock auf den Boden, alle ihre klaren
braunen Gesichter leuchten, Augen tanzen in der Kälte.

Sein Immunsystem ringt ernsthaft aber spielerisch mit wundersamen Keimen in der Luft und auf der Haut seines kleinen Bruders glänzt noch der Schlabber des Hundes und der Dreck von dem Ball aus dem Matsch.

Aus der Ecke des Kellers holen sie zum spielen, die zerknitterten Arbeitskleidung seines Vaters, die Schwesternhelferinnen-Uniform ihrer Mutter, noch mit Blutspritzer auf einem Ärmel.

Ich möchte ihre Eltern sein, die sich im Haus eines Nachbarn
für die heilige Kommunion fertig machen.

Sie machten ein handgeschriebenes Kirchenschild für den Hof,
luden den Priester ein, die Messe im Wohnzimmer für und mit allen Nachbarn. 

Nachdem sie den Körper und das Blut genommen hatten,
wurden diese Worte fleischlich.

Durch Atem und Sprache, küsse ich eine alte Tante, drücke meine Wange
an ihre, rieche ihr Haar und ihre Haut, an die ich mich aus der Kindheit erinnere.

Mein Atem vertieft sich, beruhigt die Zellen,
badet sie in Kraft und Gesundheit.

Ich möchte eines der Kinder aus dem Boys und Girls
Club-Kindern sein, die immer noch zur geschlossenen Schule gehen müssen weil ihre Mutter arbeiten gehen muss.

Sie arbeitet in der Hühnerfabrik jeden Tag.

Die Maske, die sie das Mädchen tragen lassen schleift an ihrem Kinn, während sie spielt.

Sie spielt mit etwa zwanzig anderen Kindern in der verlassenen Turnhalle der Schule oder draußen hinter dem leer stehenden Gebäude.

Sie sitzt im Gras gegenüber von einem Freund, klatscht Kinderlieder, erzählt Geschichten neben ihr ihre Betreuerin, die von ihrem Handy abliest.

Ich möchte eines der Kinder sein, die hinter ihrem Vater herlaufen.

Der Vater, der sie nicht drinnen halten kann
nicht noch einen weiteren Tag in diesem Winter, spielen
Videospiele spielen, fernsehen.

Sie gehen in den Trampolinpark, seit Monaten dunkel, aber jetzt irgendwie
geöffnet, ein paar Autos auf dem Parkplatz.

Drinnen: Gymnasiasten – und Uni-Studenten, die einen Job machen müssen.

Sind sieben oder acht Stunden mit Gesichtsmasken versehen, wie all die anderen, die Pizza ausliefern oder Fastfood, Edeka-Regale auffüllen, scannen,
Einpacken von Lebensmittelläden

Ihre Brillen beschlagen, die Akne verschlimmert sich, der Verstand stumpft ab –
vom Sauerstoffmangel  – und sie fragen sich, was in der Welt als nächstes passieren wird.

Ich möchte ein Kind sein, das im Familienauto sitzt,
das auf engen, steilen Straßen in die Berge fährt
zu einer Berghütte, wo sie sich treffen werden.

Vielleicht ein Dutzend oder mehr Familie und Freunde.

Einige werden nach Pilzen suchen oder mit dem Bogen jagen, sie werden Geschichten erzählen, in kalten Bächen waten, ein Feuer machen um in der Abenddämmerung Fleisch zu kochen.

Ich möchte einer ihrer Eltern sein.

Eine ihrer Eltern sein, in einem Schlafsack mit meinem Mann, am Feuer
nachdem alle anderen zu Bett gegangen sind.

Aus dem Englischen frei übersetzt von R. Freund

Quelle: Nichtohneuns-freiburg.de

Bild: Pixabay – 19367996

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